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Eine Reise von Südkorea zum Hack4Glarus

Interview mit Jinguk, Teilnehmer des #Hack4Glarus aus Korea

Veröffentlicht am 15. Juli 2018

Der letzte #Hack4Glarus Summer Edition war für uns wie ein Sommernachtstraum. Wir hatten viele helle Köpfe von überall auf der Welt bei uns zu Gast, und sie hackten für Glarus (unsere Zusammenfassung hier). Einer der Teilnehmer namens Jinguk ist 10 Stunden zu uns nach Linthal geflogen und hatte mit Abstand den weitesten Weg von allen. Wir haben ihn interviewt.

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Wie heisst du und wo kommst du her?

Ich heisse Jinguk und komme aus Südkorea. Ich bin in Andong aufgewachsen und jetzt lebe ich in Incheon, einer grossen Stadt ganz in der Nähe von Seoul.

 

Erzähle uns doch etwas über deine Heimatstadt.​

In Südkorea ist meine Heimatstadt Andong als Stadt der Reichen bekannt. Sie liegt in den Bergen und ist eine der grösseren Städte in der Region, flächenmässig sogar grösser als Seoul und sicherlich auch als der Kanton Glarus. Ungefähr 150.000 Menschen leben dort.

Meine Eltern wohnen auf dem Land in den Bergen, wobei unsere Berge nicht mehr als 300 Meter hoch sind, also noch recht niedrig. Es gibt dann noch einen grossen See an dem es jeden morgen sehr neblig wird. Aber sehr wenig Flachland und nicht viel Platz für grasende Kühe. Ich war überrascht, wie viele grasenden Kühe ich hier [in der Schweiz] in den Bergen gesehen habe und überrascht davon, dass es Hänge ohne Bäume gibt. Da wo ich herkomme sind die Berge nämlich voll mit Bäumen und es ist kein Platz nur für das Vieh reserviert.

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Andong, Südkorea. (Das Bild oben zeigt ein kleines Dorf in Andong)

Ist das dein erster Besuch in der Schweiz?​

Das ist jetzt mein zweiter Besuch in der Schweiz. Das erste mal ist 8 Jahre her, da habe ich eine Woche Urlaub gemacht und bin zu allen typischen Orten gereist, nach Interlaken, Bern und Zermatt. Und ich hatte viel Spass mit dem Glacier Express.

 

Und was bringt dich nun zurück in die Schweiz?​

Ich habe Nico und ungleich über einen Kollegen von mir kennengelernt und über die Projekte Digital Glarus und Data Center Light. Es hat sich sehr interessant angehört und ich wollte unbedingt mehr darüber erfahren.

Wir haben angefangen zu chatten über den ungleich chat, welcher übrigens offen für jeden ist. Dadurch haben wir uns besser kennengelernt. Ich habe so mehr über die Projekte erfahren und wir haben Ideen ausgetauscht. Dann hat ungleich angekündigt, dass der Hack4Glarus erneut stattfindet, diesmal in der Summer Edition. Also bin ich eingeflogen um teilzunehmen.

 

Wenn du also nur gekommen bist um beim Hack4Glarus teilzunehmen, nehme ich an, dass du auch in der IT arbeitest. Was ist dein Spezialgebiet?​

Ich habe einen Master in Elektrotechnik und habe eine lange Zeit an Embedded Systems für Autos gearbeitet. Um etwas genauer zu sein, habe ich die Softwareplattformen für Autos entwickelt. Die Automobilindustrie ist in Südkorea sehr stark - Hyundai, Kia und Ssangyong sind zum Beispiel südkoreanische Autohersteller, nur um ein paar zu nennen.

 

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Und woran arbeitest du beim Hack4Glarus?

Hier habe ich mich mit Team ungleich zusammengeschlossen. Wir arbeiten an einem Monitoring System für den Cloud-Anbieter Data Center Light in Glarus Süd, wo auch der Hackathon stattfindet.

Bei dem Projekt geht es um ein System, welches die Temperatur und den Serverraum überwacht. Der Administrator wird umgehend automatisch benachrichtigt, wenn es ein Problem mit den Kapazitäten der Systeme gibt oder wenn es zu einem Ausfall kommt. Ich finde das Data Center Projekt von ungleich sehr interessant, weil ich in diesem Bereich für die Zukunft viel Wachstumspotential sehe.

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Wie ist es für dich mit dem team ungleich beim Hack4Glarus zusammenzuarbeiten?​

Es ist sehr international und sehr durchmischt in einer positiven Art und Weise. In meinem Team sind Leute aus der Slowakei, Eritrea, Deutschland, Schweiz und Südkorea. Alle haben verschiedene Hintergründe und Fachwissen. Ich glaube, dass diese Vielfalt unseren Horizont erweitert und weil wir alle so verschieden und gleichzeitig doch so gleich sind, ergeben sich Synergien und wir finden Lösungen gemeinsam.

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Beim Hack4Glarus hat sich Jinguk dem Team ungleich angeschlossen

Hast du vom Kanton Glarus schon gehört bevor du zum Hack4Glarus gekommen bist?

Nein, nicht wirklich. Ich kenne die Region nur durch ungleich und den Hack4Glarus. Auch als ich das erste Mal in der Schweiz war habe ich nichts von Glarus gehört.

 

Wie ist dein Eindruck vom Kanton Glarus?

Ich bin sehr beeindruckt davon wie hoch die Berge sind und wie nah sie an den Dörfern sind. Ich bin an Berge die höchstens 200-300 Meter hoch sind gewöhnt, aber hier bin ich umgeben von 2000 oder 3000 Meter hohen Bergen. Es ist schöner als ich es mir vorgestellt hatte. Ich glaube dieser Ort ist ideal für Bergliebhaber. Es gibt viele verschiedene Wanderwege die man jeden Tag ausprobieren kann und sie sind direkt vor der Tür. Man braucht nichtmal 10 Minuten um die Wanderwege zu erreichen, man kann einfach jederzeit in die Berge springen.

Dieses mal bin ich im Sommer hier, es ist eine Schande dass ich nicht dazu komme Skifahren auszuprobieren. Ich fürchte ich muss im Winter wiederkommen.

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Die schönen Berge des Kanton Glarus.

Was denkst du über das Projekt Digital Glarus?

Es ist sehr attraktiv weil man in der IT arbeiten und gleichzeitig in der Natur sein kann. Du schaust vom Bildschirm hoch und siehst die eindrucksvollen Berge. Das ist ein guter Weg um den Geist zu erfrischen.

Verglichen damit wie man in der Stadt in der IT arbeitet... Dort wo ich arbeite, in Incheon (Südkorea), ist ein Industriegebiet und man kann nur Fabriken und Baustellen von Fabriken sehen. Es ist eine wirklich trostlose Landschaft.

Andererseits muss ich hier nur meinen Kopf drehen beim Arbeiten und sehe die schönen Berge. Das ist wirklich speziell.

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Songdo, Incheon

Die Bekannten von mir, die in der IT arbeiten, sind alle der gleichen Meinung. Sie würden gern in der Nähe der Natur sein. Viele von Ihnen würden gerne ein Haus ausserhalb der Stadt kaufen, wo es ein wenig ruhiger ist und wo es mehr Platz gibt. Auf dem Land können die Kinder so viel Herumlaufen wie sie möchten und den Hunden geht es auch besser. Davon träumt jeder. Ich habe gehört, dass diese Art zu Leben möglich ist in Digital Glarus und es scheint tatsächlich so zu sein.

 

Was ist dein Ziel für die nahe Zukunft?

Nachdem ich Digital Glarus gesehen habe muss ich sagen, dass das ein Ziel für die nahe Zukunft geworden ist. In der Natur leben, in der IT arbeiten.

 

Und last but not least, was sind deine Träume?

Glücklich in der Natur zu leben ist mein Traum. Einfach glücklich leben!

 

Danke, dass du unsere Fragen beantwortet hast!

Sehr gerne.

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Danke Jinguk, dass du deine Gedanken in diesem interessanten Interview mit uns geteilt hast und vielen vielen Dank dafür, dass du den ganzen Weg zum Hack4Glarus gekommen bist. Wir hatten eine grossartige Zeit und wir hoffen dich zum nächsten Hack4Glarus wieder zu sehen!

Und natürlich freuen wir uns auch darauf mit dir das nächste mal Skifahren zu gehen!